Zufallsbekanntschaft

Begegnung mit einer jungen Berlinerin unter der Heidelberger Ernst-Walz-Brücke, die mit Freude und Enthusiasmus ihre Leidenschaft für die Spray-Kunst entdeckt hat. Sie verunziert nicht öffentliche und private Häuserfronten, sondern benutzt die „Spielwiesen“ an den Wänden der Brücke für ihr Spray-Training. Nach ihren Worten setzt sich ihr Antrieb aus einer Mixtur von Entspannung, Neugierde und dem Experimentieren in einer völlig neuen Disziplin zusammen.

Ich mache sehr gerne Zufallsbekanntschaften, denn man lernt neue Ansichten, Erkenntnisse und Motive kennen, plaudert oft angeregt und erhält manchmal auch nützliche oder auch überflüssige Tipps. Danach geht jeder seines Weges und man wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit nie mehr begegnen, aber sobald man irgend wann wieder an den Ort des Treffens kommt, wird man sich gerne an die zufällige Begegnung erinnern.

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Menschen sich viel besser kennenlernen und verstehen könnten, wenn sie mehr aufeinander zugehen würden. Auch auf die Gefahr hin, dass sie von Unverbesserlichen barsch oder desinteressiert abgewiesen werden.

Es klingt vielleicht etwas hochtrabend, aber diese Art von Kommunikation macht das Leben ein winzig kleines Stück lebenswerter und fördert die Empathie und den Respekt gegenüber seinen Mitmenschen – so wie für einen kurzen Augenblick unter einer Brücke am Neckarufer.

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