Missing Lisa ist eine belgisch-deutsche TV-Drama-Miniserie von Zodiak Belgium. Sie besteht aus acht Folgen mit 44 bis 50 Minuten Laufzeit und wurde zwischen dem 22. März 2020 und 10. Mai 2020 von Eén ausgestrahlt. Die deutschsprachige Erstausstrahlung erfolgte am 9. September 2020 auf ZDFneo und wurde am selben Tag auch erstmals in der ZDF Mediathek veröffentlicht.
Die Serie dreht sich um vier Mittzwanziger, die gemeinsam beschließen, den GR 5, einen mehr als 2000 Kilometer langen Fernwanderweg von Hoek van Holland nach Nizza, in Erinnerung an ihre Freundin Lisa zu erwandern, die fünf Jahre zuvor auf demselben Weg auf mysteriöse Weise verschwand. Die schweren körperlichen Anstrengungen und die Spannungen zwischen ihnen werden ihr Leben für immer verändern.
Blogkommentar:
Ich habe „Missing Lisa“ beim Durchstöbern der ZDF Mediathek eher zufällig bei der Auflistung der verschiedenen Staffeln gefunden. Ohne jede Empfehlung durch Freunde und Bekannte. Aus zwei Gründen machte mich diese Staffel neugierig:
1. Als ehemaliger passionierter Wanderer interessierte mich der 2.000 Kilometer lange Wanderweg von der Nordsee bis an das Mittelmeer.
2. Ich sehe mir Staffelbeiträge am liebsten in der Mediathek an, da ich selbst bestimmen kann, wie viele Beiträge ich mir hintereinander ansehe. Außerdem kann ich jederzeit unterbrechen, ohne etwas zu versäumen und bestimmte Frequenzen wiederholen.
Ich war von der Staffel begeistert. Zwar wird manch ein Kritiker anmerken, dass man vielleicht die ersten drei Folgen auch in einer Folge hätte zusammenfassen können. Aber genau wie man große Wanderungen oder Expeditionen sorgfältig und langwierig vorbereitet, wird der Zuschauer an das spätere Geschehen behutsam herangeführt und erhält wertvolle Einblicke in die Motive, Gedanken und seelische Verfassung der Protagonisten. Ab der vierten Staffel kommen dann auch die Anhänger der Dramen und Thriller auf ihre Kosten.
Ich fühlte mich von Anfang an als ein Mitglied der Wandergruppe. Ich fieberte mit, ich lachte und weinte, meine Füße schmerzten, ich zweifelte und freute mich, litt unter den Spannungen innerhalb der Gruppe, genoss die herrliche Landschaft, tauchte in die Ausgelassenheit und in die Melancholie der jungen Menschenr ein. Ich vergaß Zeit und Raum und war von dem Gedanken beseelt, das Schicksal von Lisa aufzuklären.
Egal, ob Lisa gefunden wurde oder nicht (will nichts vorab verraten), aus meiner subjektiven Sicht lohnt sich die „Wanderung“ dank der emotionalen und nachdenklich stimmenden Fernsehstunden. Alle Schauspielerinnen und Schauspieler erweckten einfühlsam und überzeugend die frei erfundenen Personen zum Leben.
