Der stellvertretende Unionsfraktionschef Jens Spahn hat die Russlandpolitik von Altkanzlerin Angela Merkel verteidigt. „Angela Merkel hat sich nie einer Illusion hingegeben, wer oder wie Wladimir Putin ist. Anders als ihr Vorgänger Gerhard Schröder, der hat sich dem System verkauft“, sagte Spahn im „Frühstart“ von ntv.
Da hat der ehemalige Gesundheitsminister – anders als bei seinen Corona-Weissagungen in der Vergangenheit – völlig recht.
Was er aber beflissentlich vergaß, ist die unumstößliche Tatsache, dass Frau Merkel sich zwar nicht verkauft hatte, aber die Strategie ihres Vorgänger nicht nur übernahm, sondern auch noch ausgebaute.
Sie betonte jetzt in einem Interview, dass sie genau wusste, wie Putin „ticke“. Dann ist es um so unverantwortlicher, wenn sie bei dieser verhängnisvollen Linie der Abhängigkeit von Russlands Rohstoffexporten blieb.
Statt sich jetzt mit ihrer „Menschenkenntnis“ zu brüsten, hätte sie besser für Alternativen sorgen sollen.
