RNZ Nr. 116 / 20. Mai 2022 / POLITIK
„Bush leistet sich Versprecher“
Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Andy Möller soll 1992, bevor er zu Juventus Turin wechselte, folgenden bedeutungsschwangeren Satz von sich gegeben haben: „Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien!“ Er behauptet zwar bis heute felsenfest, dass er sich an diese Aussage nicht mehr erinnern könne, aber diese interessante geografische Erkenntnis wird ihn sein ganzes Leben verfolgen.
Dagegen hat sich der ehemalige US-Präsident George W. Bush aktuell in einer Rede zum Ukraine-Krieg einen noch viel schlimmeren und peinlicheren Versprecher geleistet. Bei einer Veranstaltung im texanischen Dallas sprach der 75-Jährige mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin von der „Entscheidung eines einzelnen Mannes, eine völlig ungerechtfertigte und brutale Invasion im Irak zu starten“. Da hat wohl Sigmund Freud einen gehörigen Beitrag an der Rede geleistet, denn Bush war für den Angriff im Irak selbst verantwortlich.
Politiker sollten bei ihren Redebeiträgen geflissentlich darauf achten, ihr Unterbewusstsein (ich will nicht von Gewissen reden) auszuschalten.
