RNZ Nr. 71 / 26. März 2022 / SPORT
„Besondere Herausforderungen“
Die Verantwortlichen von Bayern München haben sich wahrscheinlich halb schlapp gelacht, als sie die Nachricht erhielten, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck auf der Suche nach „Putin-freiem“ Gas zur Betteltour bei den oft gescholtenen Wüstenscheichs in Katar eintraf. Noch vor wenigen Wochen wurden die Edelkicker von der Isar gebrandmarkt, weil sie Werbeverträge mit Qatar Airways nicht kündigen wollten und ihr jährliches Trainingslager in einem Staat abhielten, der die Menschenrechte mit den Füßen tritt.
Auch der DFB bekam sein Fett weg, als er mit dem Gedanken spielte, einen lukrativen Sponsoring-Vertrag mit der Fluggesellschaft des super reichen Wüstenstaates abzuschließen.
Scheinbar stinkt plötzlich Öl aus dem umstrittenen Wüstenstaat nicht mehr und erhält stattdessen wie mit Zauberhand ein zartgrünes Aroma verpasst. Nun fahren Bierhoff und Co. mit viel weniger „geistigen Bauchschmerzen“ zur 1. Advents-WM nach Katar. Schließlich hatte auch Franz Beckenbauer bereits vor einiger Zeit bei einem Besuch in Katar die kaiserliche Absolution erteilt, als er zu der Erkenntnis kam, dass er noch keinen einzigen Sklaven in Katar gesehen habe. Die liefen ja alle frei herum.
Rettendes Gas aus Katar und keine Sklaven vor Ort, da können wir ja ruhigen Gewissens wieder zu Tagesordnung übergehen.
