In der deutschen Medienlandschaft hat sich still und heimlich ein Rollenwechsel vollzogen.
Die selbsternannten Kremlogen haben in der Disziplin des Kaffeesatzlesens die Virologen von den Bildschirmen der Nation weitgehend verdrängt. Statt Weißkitteln drängen sich in diesen Tagen aktuelle oder verflossene Uniformträger in den Vordergrund und füttern die ängstliche und eingeschüchterte Menge mit allerlei kriegsstrategischen Feinheiten. Aber auch Kriegsberichterstatter und Politikwissenschaftler möchten in diesen gewalttätigen Zeiten nicht mit ihrer fundierten Wissen zurückstehen.
Was Virologen und Kremlogen gemeinsam haben, ist ihre hoffnungslose Ahnungslosigkeit, die sie aber höchst professionell und mit dem Brustton der Überzeugung als exakte Vorhersehbarkeit „verkaufen“.
Beide stets ins Scheinwerferlicht drängenden Gruppen kann man unter dem Oberbegriff „nichts genaues weiß man nicht“ oder „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“ einordnen.
