Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratulierte der Schauspielerin und Regisseurin Margarethe von Trotta zum 80. Geburtstag und lobte dabei im Text eine verurteilte Mörderin in den höchsten Tönen.
Er schrieb, dass Gudrun Ensslin zu den „großen Frauen der Weltgeschichte“ gehöre. Trotta hatte über die Terroristin und Mitbegründerin der RAF einen Film gedreht, genau wie über Hannah Arendt, Hildegard von Bingen und Rosa Luxemburg. Steinmeier pries an diesen Frauen ihren „ausgeprägten Willen zur Veränderung der gesellschaftlichen als auch der politischen Verhältnisse“.
Inzwischen hat sich die Sprecherin des Bundespräsidenten entschuldigt und das Schreiben korrigiert. Da muss man sich aber schon fragen, von welchen Leuten Steinmeier seine Reden schreiben lässt. Anscheinend hatte er den Text blind unterschrieben, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass der höchste Repräsentant unserer Republik plötzlich zum Terroristen-Sympathisanten mutiert ist.
Hoffentlich greift er in Zukunft beim Unterzeichnen von wichtigen Gesetzen zu seiner dekorativen Lesebrille. Ansonsten wird ihm demnächst ein Mitarbeiter den Vertrag für ein Jahresabo der von der KPD herausgegebenen „Deutschen Volkszeitung“ zum Unterzeichnen vorlegen.
