Verfehlte „Rauten-Politik“

Digitalisierung
Nun hat die Corona-Pandemie schonungslos deutlich gemacht, was wir insgeheim längst wussten: Deutschland hat ein Digitalisierungsproblem. Spätestens seit der „Home-Office“-Periode wissen wir, wie elementar es ist, dass Informationen, Daten und Wissen verfügbar sind. Egal wo, egal wann. Wer zukunftsfähig bleiben will, muss digital denken. Das betrifft Prozesse wie Menschen gleichermaßen. Denn der Wandel von Arbeitsgestaltung wird uns begleiten. Auch über das Ende von „Corona“ hinaus.

Gesundheitswesen
Erst „dank“ der Corona-Pandemie drang es in das Bewusstsein vieler Bundesbürger, wie sehr das Gesundheitswesen mit unverständlichen Sparmaßnahmen und dem damit verbundenen Stellenabbau geschwächt wurde.
„Bundesweit 3.000 bis 5.000 Studienplätze mehr, dann wären wir etwa da, wo wir im Jahr der Wiedervereinigung waren“ (vor über 31 Jahren!). Dieser Satz des Präsidenten der Bundesärtzekammer Klaus Reinhardt beim Deutschen Ärztetag charakterisiert die katastrophale Lage.

Bundeswehr
Schon im Jahr 2011 sah das Verteidigungsministerium wegen der Sparpläne für die Bundeswehr die Bündnisfähigkeit Deutschlands gefährdet. Über 10 Jahre später hat sich die Lage weiter verschlechtert. Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man über die Forderung von Waffenlieferungen an die Ukraine lachen, denn die Bundeswehr hat fast keine einsatzfähigen Kriegsgeräte.

Diese drei Punkte spiegeln die Politik unter der Regie von Angela Merkel wieder. „Verwalten, Sparen und Abwarten“ lautete die Devise. Unvorhergesehenen Krisen und Ereignisse deckten dann nach und nach die Schwächen der 16-jährigen „Rauten-Politik“ von Frau Merkel schonungslos auf.

Aber ich habe den Eindruck, dies scheint noch nicht bei allen meinen Mitmenschen richtig angekommen zu sein. Wenn ich mir am Freitag Abend im ZDF das politische Stimmungsbarometer anschaue, dann grüßt Merkel wie eh und je von der Spitze der Beliebtheitsskala – unverändert und unangefochten wie seit Jahr und Tag. Ich verfolge schon seit längerer Zeit das Phänomen, dass Angela Merkel stets als Person bewertet wurde und noch wird, aber dass sie als Kanzlerin für die Regierungsarbeit verantwortlich gewesen war, wird weiterhin völlig ausgeblendet. Auch ihre bisher eher wohlwollende als kritische Haltung gegenüber dem Aggressor Wladimir Putin scheint in Vergessenheit geraten zu sein.

Ewige Beliebtheit?

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