Neben Trauer und Fassungslosigkeit kommt es leider auch zu hässlichen Kommentaren gegenüber der Polizei ‒ im Netz und auf der Straße. Noch am Tag der tödlichen Schüsse auf zwei Polizisten in der Pfalz hat ein Mann im nordrhein-westfälischen Hagen zwei Beamte mit den Worten „So etwas wie heute Morgen in Rheinland-Pfalz sollte Euch viel öfter passieren“ beschimpft. Nach seiner Anspielung auf den gewaltsamen Tod der Beamten habe er noch hinzugefügt, dass sich die Polizisten dann nicht mehr wie „die Könige der Welt aufführen würden“, teilte die Polizei am Dienstag, den 1. Februar, mit.
Ursprung des schleichenden Autoritätsverlustes liegt in der Respektlosigkeit. Werte wie Respekt und Rücksichtnahme wurden uns von den Eltern vermittelt und oft auch vorgelebt.
Aber leider haben heute scheinbar andere Werte Priorität. Die Rücksichtslosigkeit beginnt bei den Autofahrern, die immer häufiger bei Rot über die Ampeln fahren und Menschenleben riskieren, bei den Fußballchaoten, die Menschen verachtende Texte auf ihre Hassplakate schreiben und Raketen auf unbeteiligte Zuschauern abfeuern. Es endet (vorerst) bei pöbelnden und gewalttätigen Horden, die Polizisten, Sanitäter und Feuerwehrleute attackieren. Sie sind dann aber bei eigenen Unfällen und Verletzungen auch die Ersten, die bei den gerade noch von ihnen attackierten Helfern um Hilfe betteln.
Wie weit ist ein Teil unserer Gesellschaft gesunken, wenn man nach der Hand schlägt, die versucht zu helfen.