Ich dachte, bezüglich Vertuschung und Verschleierung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche könne mich nichts mehr überraschen. Weit gefehlt, denn jetzt musste der ehemalige Papst Benedikt XV, der in seiner Amtszeit die „Unfehlbarkeit“ verkörperte, eingestehen, dass er gelogen hatte.
Als ob das nicht schlimm genug wäre, ließ er seinen Privatsekretär Kurienbischof Georg Gänswein auch noch als „Ergänzung“ verkünden, dass dies nicht aus böser Absicht heraus geschehen, sondern Folge eines Versehens bei der redaktionellen Bearbeitung seiner Stellungnahme gewesen sei. Mit anderen Worten, die anderen waren mal wieder schuld. Immer die anderen.
Statt solche peinlichen Rechtfertigungen verlauten zu lassen, sollte sich der Ex-Papst lieber für seine folgenschweren Fehler, die er bei den Missbrauchsfällen begangen hatte, bei den Opfern entschuldigen.
Aber vielleicht ist die redaktionelle Bearbeitung der Entschuldigung noch nicht abgeschlossen?!?

Nicht nur den katholischen „Würden“trägern sind die Opfer nicht wichtig. Die Institution Kirche gilt es zu schützen. Und das um jedem Preis. Ein Trauerspiel.