Nicht nur Verlierer

RNZ Nr. 12 / 17. Januar 2022
„Kommentar: „Endlich Tennis“

Ich bin völlig der Meinung von Claus Weber, der es begrüßte, dass nach dem (vorläufigen) Ende der Djokovic-Einreise-Posse, endlich wieder der Sport im Vordergrund stehe.

Nachdem von allen Seiten (außer aus Serbien) auf den Tennisstar „eingeprügelt“ wurde und er teils mit berechtigter, teils mit beißender Kritik, manchmal auch mit Spott und Häme überschüttet wurde, möchte ich versuchen mich in die Sichtweise von Djokovic hineinzuversetzen. Dabei fallen mir drei Punkte auf, die sein Vorgehen etwas verständlicher zu machen scheinen:

1. Sein professionelles Management, das er fürstlich entlohnt, hatte sich um die Einreisemodalitäten gekümmert und das Okay gegeben.

2. Die medizinischen Ausnahmegenehmigung, die er vorlegte, war zwar äußerst umstritten, aber es wurde ihm vom Umfeld versichert, dass sie ausreichend sei.

3. Die Veranstalter der Australian Open hatten signalisiert, dass er die Spielerlaubnis erhalten werde.Djokovic musste also annehmen, dass alles seinen gewohnten und geregelten Gang gehen würde. Ich halte ihn für so intelligent, dass er sich ansonsten nicht in den Flieger nach Australien gesetzt hätte.

Entgegen der weit verbreitenden Meinung, es hätte bei diesem Spektakel nur Verlierer gegeben, bin ich der Auffassung, dass es doch Gewinner gab …nämlich die Boulevard-Presse. Sie konnten tagelang auflagenträchtige Schlagzeilen produzieren und sich als findige Gerichtsreporter präsentieren.

Endlich geht es los

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