Es lohnt sich, an das Gute zu glauben

RNZ Nr. 6 / 10. Januar 2022
Aufgespießt „Leben retten“

Danke für die Kolumne „Leben retten“ von Nikolas Beck, in der auch mal die positiven Seiten des Zusammenlebens aufgezeichnet wurden. Anhand des Beispieles einer 22-Jährigen Studentin in Kanada wurde den Leserinnen und Lesern vor Augen geführt, dass es auch in diesen schweren Zeiten der Pandemie und Kriegsgefahren auf der ganzen Welt noch viele Formen der Empathie, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft vorhanden sind. Sie riet während eines Eishockey-Spiels einem Zeugwart, sich wegen eines Leberflecks am Hals auf Krebsverdacht untersuchen zu lassen und rettete ihm mit großer Wahrscheinlichkeit das Leben. Er revanchierte sich, indem er zusammen mit der Eishockey-Mannschaft 10.000 Dollar sammelte, um das Studium der Studentin zu unterstützen.

Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass nur schlechte und dramatisierte Schreckensnachrichten „gute“ Nachrichten sind und dass der Egoismus und die Gleichgültigkeit die Hilfsbereitschaft immer mehr in den Hintergrund drängen. Egal ob im Sport, in der Politik, der Wirtschaft, dem öffentlichen Leben oder in den sozialen Netzwerken. Man sollte beispielsweise viel öfter den Fußballer in der B-Klasse ins Rampenlicht stellen, der zugab mit einer Schwalbe einen Elfmeter herausgeholt zu haben und den Schiedsrichter bat, den Strafstoß zu eliminieren. Oder den Mitmenschen, der einer Rentnerin die Rechnung beglich , die an der Kasse eines Geschäftes entdeckte, dass sie ihren Geldbeutel verloren hatte.

Gerade für junge Menschen, in deren Jugend die Korona-Pandemie den Alltag bestimmt, ist es wichtig zu erkennen, dass das Leben trotz aller Schreckensnachrichten sinnvoll ist und dass es sich lohnt, an das Gute im Menschen zu glauben.

Deshalb nochmals vielen Dank für den wertvollen Denkanstoß. Ich würde mir wünschen, dass jeden Tag oder zumindest einmal in der Woche so eine Geschichte, wie die der kanadischen Studentin, dokumentiert würde – nicht nur im Sportteil.

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