Briefmarke statt Nobelpreis

Auf der Suche nach Motiven für künftige Euro-Geldscheine bekommt die Europäische Zentralbank (EZB) eine Anregung aus dem EU-Parlament: Der FDP-Politiker Moritz Körner fordert, die Biontech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci auf einem der Scheine abzubilden. Auf die neuen Banknoten sollten wichtige europäische Persönlichkeiten wie das Biontech-Gründerpaar gedruckt werden, sagte der Abgeordnete des EU-Parlaments. Diesen Beschluss kann ich nur vorbehaltlos unterstreichen und zustimmen.

Die beiden Biontech-Gründer haben bereits zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen eingeheimst. Im Frühjahr waren sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Für ihre Entwicklung des mRNA-Impfstoffs erhielten sie zudem den Deutschen Zukunftspreis. Der Mainzer Stadtrat hatte im November beschlossen, Sahin und Türeci zu Ehrenbürgern zu ernennen.

Aber die wichtigste Auszeichnung, der Medizin-Nobelpreis 2021, ist Ihnen verwehrt geblieben.
Dagegen erhielten die US-Wissenschaftler David Jules und Ardem Patapoutian den Preis für ihre Forschung zur Sinneswahrnehmung. Die beiden haben schon vor Jahren grundlegend zum Verständnis dazu beigetragen, weshalb der Mensch fühlen und mit seiner Umgebung interagieren kann. Die Entdeckung hat einen großen Anteil, dass die Schmerzmittelforschung in neue Dimensionen starten kann. Sie wird mit großer Wahrscheinlichkeit in Zukunft dazu beitragen, dass die Schmerzen einer immens hohen Anzahl von Menschen gelindert werden.

Die ursprüngliche Idee bei der Vergabe des Medizin-Nobelpreises war es aber, dass die Auszeichnung an jene Wissenschaftler gehen sollte, welche im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen gebracht hatten.
Fakt ist, dass Professor Uğur Şahin und seine Ehefrau Özlem Türeci mit dem von ihnen gegründeten Unternehmen Biontech und der damit verbundenen erfolgreichen Entwicklung von Impfstoffen gegen COVID-19 mit Bestimmtheit Millionen Menschen das Leben gerettet haben und noch weiter retten werden.

Als medizinischer Laie stelle ich mir also die Frage, ob sie nicht diejenigen gewesen wären, welche den Preis verdient gehabt hätten?

...und jetzt noch den Nobelpreis

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