Tief gesunken

Der Ursprung des schleichenden Autoritätsverlustes liegt in der Respektlosigkeit. Werte wie Respekt und Rücksichtnahme wurden uns von den Eltern vermittelt und oft auch vorgelebt.

Aber leider haben heute scheinbar andere Werte Priorität. Die Rücksichtslosigkeit beginnt bei den Autofahrern, die immer häufiger bei Rot über die Ampeln fahren und Menschenleben riskieren, bei den Fußballchaoten, die Menschen verachtende Texte auf ihre Hassplakate schreiben und Raketen auf unbeteiligte Zuschauern abfeuern. Es endet (vorerst) bei pöbelnden und gewalttätigen Horden, die Polizisten, Sanitäter und Feuerwehrleute attackieren. Sie sind dann aber bei eigenen Unfällen und Verletzungen auch die Ersten, die bei den gerade noch von ihnen attackierten Helfern um Hilfe betteln.

Wie weit ist ein Teil unserer Gesellschaft gesunken, wenn man nach der Hand schlägt, die versucht zu helfen? Aber in diesen Tagen musste man erfahren, dass es scheinbar unaufhaltsam noch weiter „nach unten“ geht: Patienten in den Krankenhäusern beschimpften und schikanierten das bereits am Rande der geistigen und körperlichen Erschöpfung arbeitende Pflegepersonal. Menschen, die sich nachweislich mit Corona-Viren infiziert haben, leugnen die Krankheit noch im Klinikbett.

Diese Individuen können froh sein, dass die Ärzte den Eid des Hippokrates geschworen haben und dass wir in einem zivilisierten Land leben. Ansonsten könnte man schon mit dem Gedanken spielen, diesen überwiegend bornierten und unbelehrbaren Menschen medizinische Hilfe zu verweigern und diese dafür unverschuldet schwer Erkrankten zukommen zu lassen.

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