Joshua Kimmich, gefeierter Fußballprofi von Bayern München, hat sein Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,7 gemeistert. Aber Intelligenz muss nicht unbedingt mit Klugheit und Weisheit einhergehen. Vielleicht hat er auch ein paar Kopfbälle in seiner bisherigen glorreichen Karriere zu viel ausgeübt oder ist zu oft mit den Köpfen der Gegenspieler zusammengeprallt. Anders sind seine widersprüchlichen Aussagen bezüglich seiner Impfbedenken nicht zu erklären.
Einerseits gründete er zusammen mit seinem Kollegen Leon Goretzka die Initiative „We Kick Corona“, die karitative Vereine und soziale Einrichtungen unterstützt und die Betroffenen Hilfe in der Corona-Pandemie anbieten. „Jeder Einzelne von uns kann dafür sorgen, dass sich das Corona-Virus nicht weiter ausbreitet, aber nur gemeinsam können wir unseren Teil zur Gesundung der Gesellschaft beitragen“, ist sein vernünftig klingendes Credo. Anderseits lässt er verlauten, dass er in seinem persönlichen Umfeld die Langzeitstudien erst abwarten möchte.
Er wäre gut beraten gewesen, wenn er sich besser und gründlicher mit dem Thema Langzeitstudien befasst hätte. Natürlich treten Kompilationen und Erkrankungen auf – wie bei jeder Impfung – aber nur in einem geringen Anteil, gemessen an den bereits millionenfach verabreichten Impfungen. Außerdem ist jetzt schon fast ein Jahr seit dem Impfbeginn vergangen und Im Oktober 2021 hat das von Kimmich aufgeführte Argument mächtig an Gewicht verloren. „Langzeit-Nebenwirkungen, die erst nach Jahren auftreten, sind bei Impfstoffen generell nicht bekannt“, sagte der Leiter des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, erst kürzlich im ZDF. „Vielmehr sind Nebenwirkungen nur für wenige Stunden, Tage oder in ganz seltenen Einzelfällen auch mal für mehrere Wochen zu erwarten.“
Außerdem vertritt der Fußballprofi die Meinung, dass es jedem einzelnen überlassen sein sollte, sich für oder gegen eine Impfung zu entscheiden. Aber diese Auffassung ist unsolidarisch und unwissend. Gerade Persönlichkeiten, die im öffentlichen Leben stehen, sollten sich gewissenhaft informiert zeigen, zumal ihre Aussagen ein großes Gewicht haben – ob sie das wollen oder nicht.
Ich persönlich bin der Meinung, dass man sich im Interesse der Allgemeinheit impfen lassen muss, es sei denn schwerwiegende medizinische Gründe sprechen dagegen.