Dezente Strahlkraft

Scheinbar stehen wir kurz davor, dass die politische Ampelanlage zu leuchten beginnt. Schwach ist bereits rötliches und ein fahles grünes Lichtlein zu erahnen. Das mittleren Feld ist derzeit noch aus taktischen Erwägungen diskret dunkel. Aber es wird sicher auch bald mit einem blass gelblichen Schein versehen sein, denn FDP-Chef Christian Lindner beabsichtigt dieses Mal lieber schlecht zu regieren, als gar nicht.

Die SPD hatte aus wohlüberlegten taktischen Gründen ihre Partei-Doppelspitze während des Wahlkampfes „weggeschlossen“. Nun, da sie wieder die politische Bühne betreten durften, besteht die Gefahr, dass das Rotlicht in der Ampel nervös zu flattern beginnt.

Grüne-Jugend-Sprecherin Sarah-Lee Heinrich trägt dank ihrer sprachtechnischen Jugendsünden dazu bei, dass die Stromversorgung immer wieder leichte Aussetzer im grünen Bereich aufweist.

Frau Merkel wird sehr bald ihre vorverfasste Neujahrsansprache dem Reißwolf übergeben können, da voraussichtlich weit vor Weihnachten die Anlage installiert sein wird. Bezüglich der Funktionalität muss man aber jede Menge Befürchtungen hegen, da die Konstruktionsgrundlage sich aus diversen mehr oder weniger faulen Kompromissen zusammensetzt. Auch besteht die Gefahr, dass die Strahlkraft eher dezent in matten Tönen ausfallen wird.

Hoffen wir trotzdem in unserem eigenen Interesse, dass diese Ampel den Verkehr besonnen und kompetent regeln wird und die richtigen Farben zum richtigen Moment aufblinken lässt. Ansonsten müssten wir uns einen Ladenhüter aus Jamaika bestellen.

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