Peer Steinbrück, grandios und krachend gescheiterter Kanzlerkandidat der SPD, und unübertroffener Meister in der Disziplin „Ins-Fettnäpfchen-Treten“, ist scheinbar ein gern gesehener Gast in Talkshows, um sich als „Verlierer-Experte“ zu profilieren. Bei Lanz hatte er Laschet den Ratschlag erteilt, unverzüglich zurückzutreten. Dies sei schließlich eine Sache des „Selbstgefühls“.Bezeichnenderweise hatte Steinbrück selber dieses Selbstwertgefühl nach seiner Wahlniederlage nicht. Er verabschiedete sich erst 2016 aus der Politik, drei Jahre nach seinem kläglichen Scheitern.
Gegen seine politische Hinterlassenschaft sind der peinliche Lacher und der verkehrt eingesteckte Wahlzettel von Laschet höchstens banale Randnotizen. Schließlich hatte Steinbrück in seiner Amtszeit als Bundesfinanzminister äußerst umstrittene Entscheidungen zu verantworten. So legte er u.a. als verantwortlicher Minister ein Steuergesetz vor, das von der Bankenlobby (!!!) verfasst worden war. Es regelte, dass Cum-Ex-Geschäfte ins Ausland verlagert werden konnten. Das hatte zur Folge, dass Milliarden Euro Steuergelder legal in privaten Taschen versickern konnten. Da ist es nur konsequent, dass er heute seinen erklecklichen Unterhalt als Berater des Vorstandes einer Bank verdient.
Den einzigen Fußstapfen, den Steinbrück auf Dauer hinterlassen wird, ist sein Ausspruch „Hätte, hätte, Fahrradkette.“ Aber der hätte auch von Lucas Podolski oder Lothar Matthäus sein können.