Nicht verhältnismäßig

Ich bin aus Überzeugung ein Tierfreund und freue mich über jedes Tier, das gerettet wird. Der selben Meinung ist auch die Redaktion der RNZ und widmete zwei hilfsbereiten Polizisten, die einen Igel vor dem Überfahren bewahrten, einen ausführlichen Bericht.

So weit, so gut, aber musste man über die gute Tat mit 50 Zeilen berichten, während ein paar Seiten weiter der verzweifelte Kampf von tausenden von Flüchtlingen aus Haiti, welche verzweifelt versuchen über den Grenzfluss Rio Grande in die Vereinigten Staaten zu kommen, mit 16 Zeilen in einer Randnotiz dokumentiert wurde? Das furchtbare Erdbeben hatte ihnen auch noch das wenige genommen, was sie noch hatten. Die Kleider, die sie am Leib tragen, ist ihr einziger Besitz, der ihnen noch geblieben ist.

Man möge mich nicht falsch verstehen, aber die Verhältnismäßigkeit sollte gewahrt bleiben, zwischen einem kleinen hilflosen Igel und 14.000 verzweifelten Menschen, welche derzeit ohne Hoffnung in der Grenzregion festsitzen.

 

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