Ich wurde oft von Leserinnen und Lesern der Forumseite angesprochen, warum ich denn keine Leserbriefe mehr schreiben würde. Hier der Versuch, mit einigen mehr oder weniger gelungenen Versen, die Antwort zu geben:
Man solle aufhören, wenn es am schönsten sei,
dieser Spruch ist mir aber einerlei.
Hatte beschlossen, die Schreiberei an den Nagel zu hängen
und mich befreien von unnötigem Druck und Zwängen.
Ein ganzes Jahrzehnt war ich Verfasser von Leserbriefen,
manchmal von gelungenen und manchmal auch von naiven.
Es war immer meine ehrliche Meinung, die ich schrieb,
es gab keinen gehässigen oder beleidigenden Hieb.
Ich handelte immer nach bestem Wissen und Gewissen
und meine bescheidenen Ausführungen waren nie verbissen.
Die Redaktion des Forums schien das auch so zu sehen,
denn ihr gefielen die Mehrzahl meiner Ideen.
Über 360 Leserbriefe wurden gedruckt in diesem Zeitraum,
das kam mir vor wie ein wunderschöner Tagtraum.
In letzter Zeit fanden die Briefe fast keine Zustimmung mehr,
was den verzagten Schreiberling betrübte sehr.
Wildfremde Menschen fragten „Sind Sie krank?“
Worauf ich erklärte frisch und frank:
„Nein, ich schreibe mir noch immer die Finger wund,
ich weiß auch nicht den genauen Grund,
weshalb versiegt der Strom der Publikationen,
kenne doch nicht die Argumentationen“.
Die RNZ teilte mir zwar freundlich mit, es gäbe keinen Grund,
schließlich schriebe ich ja beileibe keinen Schund.
Im Gegenteil, jeder meiner Ergüsse sei ein Freude,
Pegasus wurde angerufen als Zeuge.
Allein es schwand inzwischen immer mehr der Glauben,
denn was sahen Samstag für Samstag meine trüben Augen?
Ein Hinweis auf Ralph-Peter Fischer, Bammental
fehlte zu meinem Bedauern von mal zu mal.
Dann aber teilte man mir mit, Leser hätten sich beschwert,
deshalb würden mir weitere exzessive Veröffentlichen verwehrt.
Der Vorwurf lautetete, meine Briefe seinen zu oft publiziert,
das fand ich dann schon sehr unqualifiziert.
Wenigstens hält mir die Sportredaktion die Treue,
worüber ich mich herzlich freue.
Sie setzten auf meinen (Fußball-)Verstand,
was bei vielen Lesern regen Anklang fand.
Die Dekade hat mir riesig Spaß gemacht,
aber nun habe ich beschlossen mit Bedacht,
dass ich werde still und moderat,
meine Karriere beenden als Mini-Literat.
Es ist ein ganz natürlicher und absehbarer Prozess,
dass ich vermeiden will den Ärger und den Stress,
wenn das Wochenende mit einer Enttäuschung beginnt,
weil meine freudige Erwartung im Nichts zerrinnt.
Zu sehen wie meine Leserbriefe im digitalen Briefkorb landen,
weil sie vor der Redaktion keine Gnade fanden.
Ich wünsche dem Forum viel Glück
und bei der Auswahl der Briefe einen neutralen Blick.
Meinen damaligen Entschluss habe ich Ende 2021 wieder rückgängig gemacht
