In den Adern der rheinische Frohnatur und Möchtegern-Kanzlers Armin Laschet scheint wirklich ein großer Schuss schwarzen Humors zu fließen. Der kleine Provinzfürst fühlt sich berufen in der großen Weltpolitik mitzumischen, so als ob er ein Staatsmann ersten Ranges wäre und stellt gegenüber den Taliban die “Forderung“ auf, dass Menschenrechtlerinnen, Aktivistinnen und Journalistinnen freies Geleit zugesichert werden muss. Wenn die Taliban ihn überhaupt kennen würden, wäre ihre erste Frage, welche Gegenleistungen er denn zu bieten habe. Sehr schnell würde auch der begriffsstutzigste Taliban dann zu der Einsicht kommen, dass da jemand verzweifelt versucht, vor der Bundestagswahl verlorenen Boden gutzumachen.
Des weiteren zeigt sich Herr Laschet über die Nicht-Fortsetzung der US-Evakuierung „bitter enttäuscht“, zumal die Amerikaner ja schließlich durch die Luftbrücke nach Berlin in den Jahren 1948/49 Millionen Menschen geholfen hätten. Wenn er seine Nase in die Geschichtsbücher gesteckt hätte, wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass damals keine sowjetischen Selbstmörder auf den Flughäfen von Berlin furchtbares Leid verursachten und auch keine Terrorgruppen die Berliner vom Betreten der Flugplätze durch Waffengewalt abgehalten hatten. Die Flüge, über die damals von den Sowjets besetzten Ostzone, gingen dank des von den vier Siegesmächten vereinbarten Air Management sicher und gefahrlos vonstatten.
Eine andere Möglichkeit der Aufbesserung seiner scheinbar etwas lückenhaften Kenntnisse wäre, wenn er den aktuellen Berichten der Medien entnehmen würde, dass inzwischen 13 US-Soldaten und mindestens 170 afghanische Zivilisten in Kabul durch das Attentat eines Selbstmörders getötet wurden.
Als ob der Peinlichkeiten nicht Genüge getan wäre, stellte er eine weitere „Forderung“ auf (dieses Mal nicht an die Taliban), nämlich dass sich „2015“ nicht wiederholen dürfe. Mit dieser Jahreszahl als Schlagwort soll einem neuen „Wir schaffen das“ Einhalt geboten werden. Was aber der Träger des „Ordens wider den tierischen Ernst“ total zu vergessen scheint, ist die Tatsache, dass es sich bei den zu erwartenden Flüchtlingen um eine begrenzte Zahl von afghanischen Helfern und Mitarbeitern der Bundeswehr und humanitärer Gesellschaften handelt, denen sich Deutschland moralisch verpflichtet fühlt. Im Jahr 2015 strömten dagegen mehrere Millionen Menschen weitgehend unkontrolliert über die Balkanroute nach Europa und größten Teils nach Deutschland, dem „Land der Verheißung“. Vereinfacht und hoffentlich verständlich für Herrn Laschet ausgedrückt: Die einen müssen wir rausholen, die anderen wollten rein.
Seine Vergleiche hinken nicht nur, sondern sie stolpern über ihre eigenen Beine.