Waren das noch Zeiten, als das Gütesiegel „Made in Germany“ ein Paradigma für Fortschritt und Zuverlässigkeit war. Diese drei Worte, die ursprünglich Ende des 19. Jahrhunderts als Schutz vor vermeintlich billiger und minderwertiger Importware in Großbritannien eingeführt wurde, war bei der internationalen Konkurrenz der deutschen Industrie sowohl gefürchtet als auch geachtet.
Wie muss es da auf das Ausland wirken, wenn Aushängeschilder, wie Regierungs- und Bundeswehrflugzeuge, wegen Defekten und schlechter Wartung am Boden bleiben müssen.
Jüngstes Beispiel: Ein für die Evakuierung vorgesehenes deutsches Flugzeug steckt in Usbekistan fest. Bis der Fehler an der Maschine behoben ist, kann diese nicht nach Kabul fliegen.
Hier zwei weitere Beispiele für technische Unzulänglichkeiten und Peinlichkeiten aus der jüngsten Vergangenheit:
1. Beim ersten Dienstflug des Regierungsfliegers „Konrad Adenauer“ nach einer viermonatigen Generalüberholung hat es gleich abermals eine Panne gegeben. Nach neunstündigem Flug von Berlin nach New York mit Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) an Bord verlor bei der Landung ein Reifen Luft, der Airbus A340 konnte nicht selbstständig in die Parkposition kommen.
2. Bundeskanzlerin Angela Merkel musste wegen eines Defekts in Köln landen und konnte erst mit Verspätung zum G-20-Gipfel nach Argentinien aufbrechen. Die Kanzlerin flog am frühen Morgen zunächst mit einer anderen Maschine der Flugbereitschaft von Köln/Bonn nach Madrid. Von dort startete sie gegen 9.00 Uhr an Bord einer Linienmaschine der Fluggesellschaft beria nach Buenos Aires.
Da erhält der von den Briten beabsichtigte Schutz vor „billiger und minderwertiger Importware“ wieder seine ursprünglich beabsichtigte Bedeutung.
