Good bye fairplay

RNZ Nr. 154 /8. Juli 2021
„Kane lässt Wembley beben“

Es gab Zeiten, da hatte man England für sein ritterliches Verhalten und Fairplay im Sport geschätzt und beneidet. Da hätte das Publikum niemals eine ganze Nation beleidigt, indem es deren Nationalhymne auspfeift und ausbuht. Ich schäme mich für diese sogenannten „Fans“, welche auch noch hasserfüllt und unbelehrbar jede Aktion der gegnerischen Mannschaft niederbrüllen. In früheren Zeiten haben die Engländer noch nicht einmal ihre eigenen Teams ausgepfiffen – sie haben einfach nur geschwiegen, wenn sie ihr Missfallen kundtun wollten. Das war für die Spieler die Höchststrafe.

Als ob diese Unsportlichkeiten nicht ausreichen würden, versucht man auch noch den gegnerischen Torwart vor der Ausführung des Elfmeters mit einem Laserpointer zu irritieren.

Aber der absolute geistige Tiefpunkt wurde erreicht. als auf der Videoleinwand ein kleines deutsches Mädchen im Nationaltrikot der Öffentlichkeit präsentiert wurde, das bitterlich in den Armen ihres Vaters weinte, weil die deutsche Mannschaft auszuscheiden drohte. Dieses Bild erschien natürlich sofort in den „sozialen“ Medien und über das Mädchen ergossen sich Spott und Häme. Wie krank müssen manche Menschen sein, wenn sie zu solch erbärmlichen und gemeinen Handlungen fähig sind.

Ich weiß auch, dass beileibe nicht alle Engländer so denken, aber es stimmt mich traurig und betroffen, dass diese Haltung überhaupt möglich ist.
Aber in der „guten alten Zeit“ hätten sich die Engländer das Bild angeschaut, geschwiegen und sich ihr Teil gedacht. Mehr nicht!

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