Peinliche Anbiederung

Die Entscheidung der UEFA gegen die Beleuchtung der Münchner Allianzarena in den Regenbogenfarben ist nicht nur eine Entscheidung gegen den gesunden Menschenverstand und die freie Willensentscheidung, sondern auch eine peinliche Anbiederung an den umstrittenen Ministerpräsidenten Viktor Orban, einem der wichtigsten Handlanger und Verbündeten der UEFA, der trotz hoher Inzidenzzahlen in Budapest für brechend volle Stadien und damit für höchst stimmungsvolle TV-Bilder sorgt. Sie unterstützt durch ihre Handlungsweise auch noch die ungarische Gesetzgebung, mit der Homosexuelle diskriminiert werden.
Die in UEFA-Kampagnen hochgehaltenen Werte wie „pro Vielfalt“ und „pro Toleranz“ bestehen nur auf dem Papier. Leere Parolen, die das Papier nicht wert sind, auf denen sie gedruckt werden.

Es ist geradezu hanebüchen, dass die UEFA die Bestrahlung der Allianzarena als politische Äußerung sieht und verbietet, während sie zulässt, dass Spieler und Schiedsrichter sich vor Spielbeginn niederknien und gegen Rassismus und Intoleranz protestieren. Wo ist da der Unterschied? Im Gegenteil, die UEFA fand für die Bewegung „Black lives matter„ noch ermutigende Worte, als die niederknienden Spieler in Russland ausgepfiffen wurden. Aber vielleicht wettert Herr Orban demnächst auch gegen diese Form dieses friedlichen Protestes, wie einst Donald Trump, sein Bruder im Geiste?

Orban hat nun angekündigt, dass er das Spiel in München „zur Strafe“ nicht besuchen werde. Da kann man mal sehen, wie abgehoben und selbstherrlich dieser Mensch tickt. Für mich ist es keine Strafe, sondern eine Freude ihn im TV nicht selbstgefällig in der Ehrenloge sitzen zu sehen.

Schreibe einen Kommentar