Richtige Bühne?

Gastbeitrag von Sabine Fischer

Angesichts des heutigen Fußballspiels der Engländer gegen Kroatien, bei dem sich die britischen Spieler kollektiv vor dem Anpfiff hinknieten (was wohl in der Premier League gang und gäbe ist), um gegen Rassismus zu protestieren, kam ich nicht drumherum, mir ein paar Gedanken darüber zu machen.

Wenn man im ersten Moment denken mag, dass das ja eine gute Sache ist (was es auch definitiv ist), stellt sich die Frage, ob das Spielfeld dafür die richtige Bühne ist. Wo kämen wir da hin, wenn jeder (mehr oder weniger intelligente) Fußballspieler seine (mehr oder weniger fundierte) Meinung vor einem Millionenpublikum kundtun würde? Und was ist beispielsweise mit anderen Themen, wie Gewalt gegen Frauen, Kinderarbeit, unterbezahlte Pflegekräfte…oder gar dem Klimawandel? Der gemeine Fußballfan würde sich doch totlachen, wenn sich die Spieler als Protest gegen den Klimawandel hinknien würden.

Klar haben Fußballspieler eine Vorbildfunktion und können sehr viele Menschen beeinflussen, aber meiner Meinung nach sollten sie das im Privaten tun, sich privat engagieren, denn sie haben doch genug Follower und Macht auf Twitter und Co., aber das tun wohl die wenigsten. Ich weiß nicht, ob es mit theatralischen Gesten getan ist.

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