Waren das noch Zeiten, als Rudi Carell flehentlich sang, wann es mal wieder richtig Sommer werde. Jetzt kann man das gleiche den zögerlichen und unentschlossenen Frühling fragen. Dieses Jahr hat er nämlich seinen Namen nicht verdient. Man sollte ihn zur Strafe in Spätling umtaufen.
Aber das Wetter mit seinen vier Unterabteilungen kann es uns ja auch nicht immer recht machen. Verhaltensforscher in den Vereinigten Staaten haben nach jahrelangen Studien und Befragungen quer durch alle Altersschichten festgestellt, dass es im Durchschnitt nur fünf bis sechs Tage im ganzen Jahr gibt, in denen wir mit dem Wetter restlos zufrieden sind und uns uneingeschränkt wohlfühlen. Das kann aber individuell völlig verschieden sein, denn jeder nimmt schließlich das Wetter anders wahr. Jedoch die Anzahl der Tage bleibt erstaunlich konstant.
Zum Glück sind wir Menschen verschieden, denn sonst würde unser Hauptgesprächsthema, nämlich das Wetter, das es uns 300 Tage im Jahr nicht recht machen kann, entfallen. Dann könnten wir uns nur noch über die Politik aufregen … aber das im ganzen Jahr!
Ach, wie war das vor Jahren und Jahren doch eine verlässliche Jahreszeit: der Frühling. Zwar ein launischer April, aber mit Kontinuität Richtung schöne Wärme. Aus. Vorbei.
Könnte das Wetter sich eventuell an der Politik orientieren? Na dann sollten wir dem Zwiebellook den Vorrang geben. Bleiben wir flexibel. Wir können das.