Fußball-Vereine wie Spielzeuge

Ich entferne mich immer mehr vom Fußball und der Fußball entfernt sich unaufhaltsam von mir. Oder ist es umgekehrt? Egal, in dem Maße, in dem der Fußball unaufhörlich kommerzieller und zu einer Verkaufsware deklariert wird, schwindet auch mein Interesse an ihm.

Der Sport – insbesondere der Volkssport Fußball – ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Dies ist Grund genug noch pessimistischer in die Zukunft zu blicken.

Hier einige Gründe weshalb meine Begeisterung zum einst so geliebten Fußballsport immer mehr schwindet:

Geld regiert die Fußballwelt. Spielergehälter explodieren, gierige Berater verleiten die Spieler zu Vertragsbrüchen und Streiks.

Milliarden schwere Oligarche und Öl- Scheichs halten sich Vereine wie Spielzeuge.

Die FIFA hat nichts unternommen, ihren ramponierten Ruf aufzubessern – im Gegenteil.

Der Bundesligaterminplan wird Zug um Zug zerstückelt, damit im Gegenzug die Gelder der Pay-TV-Sender fließen können.

Livespiele bekommt man mit zunehmender Dauer nur noch bei Bezahlsendern zu sehen.

Es gibt keine Typen mehr, wie z.B. einen Matthäus oder Effenberg. Heute beherrschen angepasste, im Umgang mit Medien geschulte Jungmillionäre die Szenerie.

Der Unterhaltungswert tendiert wegen der taktischen Zwänge der Laptop-Trainer immer mehr gegen Null.

Die meisten Spiele leben nur noch von der Spannung.

Jedes Jahr werden neue Kreationen teurer Trikots auf dem Markt katapultiert, um den Fans noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.

Die WM wurde in den überwiegend die Menschenrechte verachtenden Wüstenstaat Katar vergeben und die Spiele werden in der Weihnachtszeit (!!!) ausgetragen.

Die Europameisterschaft soll in diesem Jahr in 12 verschiedenen Ländern stattfinden. Ein Unding in Corona-Zeiten!

Die finanzielle Kluft zwischen den reichen und armen Vereinen vergrößert sich immer mehr. Dadurch nimmt auch die Langweile zu, weil nur noch ein kleiner Kreis von Mannschaften für die nationalen und internationalen Meisterschaften in Frage kommt.

Statt froh zu sei ihren Beruf ausüben zu können, verletzt manch ein Fußball-Profi die Corona-Bestimmungen, feiert Partys oder läßt Star-Friseure einfliegen, um den neusten (Haar) Schrei auszuprobieren.

Ein Leben ohne Fußball kann ich mir nur schwer vorstellen, aber es ist nicht unmöglich.
Dies ist Feststellung und Warnung zugleich

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