„Ein Schlawiner-Leben“
Für mich ist und bleibt Franz Beckenbauer eine Lichtgestalt, bei der das strahlende Licht den leichten Dämmerschatten bei weitem überwiegt.
All seine glorreichen Erfolge aufzuzählen, sprengt über die Maßen den Raum, der einem Leserbriefschreiberling zur Verfügung steht. Aber allein als Spieler und Trainer Weltmeister zu werden und als Krönung (wie es sich für einen Kaiser ziemt) die WM 2006 nach Deutschland zu holen, ist eine Leistung, die sich wahrscheinlich nie mehr wiederholen lässt. Statt ihm Denkmäler zu bauen und Lorbeerkränze zu flechten, wurde ihm vorgeworfen, die WM für 6,7 Millionen Euro „gekauft“ zu haben.
Selbst wenn es stimmen würde, wäre es ein absolutes Schnäppchen und russisch Oligarchen und arabische Scheichs würden sich über diesen Betrag vor Lachen die Bäuche halten. In anderen Ländern werden beispielsweise Superstars wie Maradona oder Pele zu (Fußball)heiligen erklärt, obwohl sie in mancher Beziehung nicht gerade als Vorbilder für Korrektheit und Seriosität gelten. Meiner Meinung nach hat sich Franz Beckenbauer um Deutschland verdient gemacht.
Allein das sogenannte „Sommermärchen“ hat unserem Land mehr Freunde in der Welt beschert als es ganzen Scharen von emsigen Diplomaten jemals gelingen wird.