„Fleisch und Wurst sind zu billig“
Da regen wir uns auf über die unmenschlichen und unzumutbaren Zustände in Katar , wo die ausländischen Arbeitskräfte anlässlich der Bauarbeiten für die kom-mende Fußball-Weltmeisterschaft auf schlimmste Art und Weise ausgebeutet werden. Nicht nur die Scheichs sondern auch Clemens Tönnies führen uns die hässliche Fratze des Kapitalismus vor Augen.
Die zum größten Teil aus Osteuropa stammenden Arbeitskräfte leben zu Dritt in Minizimmern, für das Bett werden 320,- Euro und für die Fahrt zur Arbeit 100,- Euro vom Lohn abgezogen, Überstunden werden nicht vergütet, das Reinigen des Arbeitsplatzes gilt nicht als Arbeitszeit, für über 200 Stunden Arbeit im Monat erhhält das Personal im Durchschnitt ca. 1.200,- Euro. Vorsichtsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus sind so gut wie nicht existent.
Tönnies macht vor allen Dingen mit dem Werkvertragssystem und den Subunterneh-mungen Kasse. Bei Missständen sind die Subunternehmen Schuld und nicht er. Stattdessen gefällt er sich in der Rolle des eloquenten Präsidenten des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 oder er macht sich in Sonntagsreden über Afrikaner lustig. Politik und Behörden haben die ganze Zeit nur weggesehen und ihre Aufsichtspflicht schmählich vernachlässigt.
Wenn nicht 1.500 Arbeiterinnen und Arbeiter positiv auf das Corona-Virus getestet worden wären, hätte kein Hahn – und schon gar nicht Herr Laschet – nach den Gegebenheiten im Tönnies-Konzern gekräht und alles wäre weiter den üblichen Gang der menschenverachtenden Ausbeutung gegangen.
Katar ist auch in Gütersloh.