„Causa Beckenbauer“ wie Kohl


„Lichtgestalt mit Schatten“

Dank der Denkanstöße von Joachim Klaehn in seinem ausgewogenen und objektiven Bericht „Lichtgestalt mit Schatten“ über den tiefen Sturz von Franz Beckenbauer bin ich ins Grübeln gekommen.

Für mich weist die „Causa Beckenbauer“ periphere Berührungspunkte mit der „Causa Kohl“ auf. Der verstorbene Ex-Bundeskanzler wollte und konnte aus Gründen, die in den Medien unterschiedlich interpretiert werden, die Quellen der Spenden bei der gleichnamigen Affäre nicht nennen.

Beckenbauer hatte in der ihm eigenen teils nonchalanten teils blauäugigen Art nicht gerade „blind“, aber zumindest „sehbehindert“, jedes Papier unterschrieben, das ihm von seinen sogenannten Freunden und Beratern vorgelegt wurde. Aus seiner Sicht kann er jetzt nicht – wie allseits gefordert
– Klartext reden, denn dann müsste er „Ross und Reiter“ beim Namen nennen und damit würden seine engsten Freunde und Gefolgsleute zwangsläufig in das Visier der Justiz geraten.

Sowohl Kohl als auch Beckenbauer waren und sind sich keiner Schuld bewusst und betrachteten uneinsichtig ihre Vorgehensweisen als moralisch gerechtfertigt, da sie ihrer Partei bzw. der Fußballgemeinde einen Dienst erweisen hätten.
Während Kohl seinem Naturell entsprechend über die Details des Deals informiert war, wollte Beckenbauer mit Bestimmtheit nicht „alles so genau“ wissen.

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