„Kolume OFFEN GESAGT“
In seiner Kolumne „OFFEN GESAGT“ unterstellt Micha Hörnle den Heidelbergern ein „eher loses Verhältnis“ zu ihrem Schloss und beklagt den Zustand, dass die Einheimischen bisher lediglich 30 Jahreskarten gekauft, während die Schwetzinger stolze 15 000 erworben hätten.
Der von mir sehr geschätzte Ressortleiter der RNZ vergleicht hier nicht nur Äpfel mit Birnen sondern Schwetzinger Spargel mit Heidelberger Studentenküssen. Der Besuch des Schwetzinger Schlossparks ist nicht nur eine kulturelle Reise in die kurpfälzische Vergangenheit, sondern es handelt sich auch um eine wunderschön angelegte Anlage, die zum Spazierengehen und Verweilen einlädt. Hier kann man sich mit der Familie und Freunden einen ganzen Tag aufhalten und in einer zumeist beschaulichen Atmosphäre Erholung suchen. Das ist der hauptsächliche Grund, weshalb die Schwetzinger regelmäßig ihren Schlosspark besuchen, der sich in dieser Beziehung krass vom Heidelberger Schloss unterscheidet. Denn dort muss man aufpassen, nicht von Scharen lärmender und hektischer Touristen, die noch am gleichen Tag das Neuschwansteiner Schloss als Ziel erkoren haben, über den Haufen gerannt zu werden.
Ich bin aber trotzdem der Meinung, dass die Heidelberger ein „eher enges Verhältnis“ zu der weltberühmten Ruine haben. Es ist das gleiche Gefühl, dass man guten, alten Freunden entgegen bringt: Man verzeiht ihnen kleine Fehler, sieht sich vielleicht nicht oft, aber es ist ein schönes Gefühl, dass es sie gibt.