„Schulz übertreibt“
Martin Schulz, der neue Heilsbringer der SPD, stellte die Behauptung auf, dass 40 Prozent der 25- bis 35-jährigen Arbeitnehmer mit befristeten Verträgen ihre Arbeit verrichten würden. Laut dem Statistischen Bundesamt sind es aber nur 13,8 Prozent – das ist über die Hälfte weniger! War die Aussage von Schulz eine Übertreibung oder eine Lüge?
Bei einer Übertreibung handelt es sich in der Regel lediglich um ein „Über-das-Ziel-hinausschießen“ oder ein „Mit-der-Wahrheit-nicht-ganz-so-genau-nehmen“, während man bei einer Lüge genau weiß, dass man die Unwahrheit sagt und beabsichtigt den Angesprochenen zu täuschen. In dem von Trump ausgerufenen Zeitalter der alternativen Fakten kann man bei diesem heiklen Thema zu Recht argwöhnisch werden. Wenn schon im Vorfeld des Bundesagswahlkampfs mit solchen „Fakten“ operiert wird, welche Übertreibungen bzw. Lügen können wir dann beim vor der Wahl anstehenden TV-Duell zwischen Merkel und Schulz erwarten?
Wahrscheinlich lautet dann das Motto frei nach Zarah Leander: „Kann denn Lüge Sünde sein?“